Lieblingstouren der Gastgeber

Aussichtsreiche Wanderung rund um Grasellenbach

Francesca und Daniel Hagen Wolf: Am Brünnlein tief im Walde.

Foto: Odenwald-Tourismus GmbH

Der ausgedehnte Rundwanderweg führt auf 16 Kilometern überwiegend durch tiefen Forst mit Quellen und einem Moor. Von den Höhen hat man herrliche Aussichten bis nach Lindenfels. Höhepunkte der Tour sind die Aussicht an der Walburgiskapelle und der sagenumwobene Siegfriedbrunnen.

Diese Wanderung führt am eher schlicht gestalteten Siegfriedbrunnen vorbei. Hier soll der Nibelungensage nach einst Hagen den blonden Recken Siegfried ermordet haben. Nachgewiesen werden konnte dies jedoch nicht. Tafeln entlang des Weges durch den sagen- und mythenumwobenen Wald liefern Informationen zu den Nibelungen. Vom Waldrand aus bieten sich schöne Blicke auf Grasellenbach. Der Hildegeresbrunnen wurde schon 795 im Lorscher Codex als Grenzpunkt der Mark Heppenheim erwähnt. Von der auf dem Weg liegenden Walpurgiskapelle reicht die Sicht bis über das Weschnitztal nach Lindenfels.

Wir starten unsere Wanderung unterhalb der Nibelungenhalle auf der Siegfriedstraße. Nach Überquerung des Ulfenbachs  folgen wir der Beschilderung Richtung Siegfriedbrunnen bergaufwärts aus dem Ort hinaus. Von dieser Quelle geht es im Bogen durch den Wald zurück ins Ulfenbachtal. Am Hang zwischen Wiese und Wald erreichen wir das Sägewerk. Hier bietet sich die Möglichkeit, die Wanderung mit Überqueren der Landstraße steil aufwärts bis zum Gaßbachtal abzukürzen.

Im weiteren Verlauf des Hauptweges durch den Wald treffen wir auf die Hirschquelle und einen Kilometer weiter am Schmerbach entlang auf den Hildegeresbrunnen. Wir wandern am Moorsee vorbei bergauf zur „Wegscheide“ an der Straßenkreuzung B460/ L3105. Nun führt unser Weg um den Kahlberg herum zur Walpurgiskapelle.

Nach dem ausgiebigen Genuss der herrlichen Aussicht gehen wir einen weiteren Bogen durch den Wald. Sobald wir den Waldrand erreicht haben, biegen wir links ab und wandern etwa zwei Kilometer durchs lauschige Gaßbachtal, bis wir schließlich wieder in Grasellenbach ankommen.

Wegmarkierung: G8

Schwierigkeitsgrad: mittelschwer


Wildpark-Weg Brudergrund

Dieter Mohr: Grafen, Cowboys und röhrende Hirsche

 

Wildpark Brudergrund

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf den knapp zehn Kilometern des Wildpark-Weges kann man allerhand erleben: die schöne, historische Altstadt der Grafenresidenz Erbach, Hirsche im Wildpark Brudergrund und mit etwas Glück Cowboys und Cowgirls mit ihren Pferden bei Roßbach. Und danach ein Einkehrschwung in der Mümlingstube.
Wir starten am Parkplatz „Am Lustgarten“ zur Entdeckungstour durch die die historische Grafenresidenz Erbach mit ihren weltberühmten Sehenswürdigkeiten, wie dem Schloss der Erbacher Grafen mit einer gewaltigen Geweihsammlung, dem Deutschen Elfenbeinmuseum und zahlreichen lauschigen Winkeln in der Altstadt und dem Flüsschen Mümling. Das stand auch Pate für das Odenwald-Gasthaus, in das wir nach unserer Tour einkehren werden.

Wir beschließen: Erst wandern, dann Kultur und Einkehr. Deswegen folgen wir ab der Mümlingbrücke der Markierung S 6 durch die Bahnstraße bis in den Brudergrund durch die baulichen Ausläufer der Stadt bis zum lauschigen Wildpark Brudergrund, wo sich nicht nur Fuchs und Hase gute Nacht sagen, sondern auch stolzes Rot- und Dammwild und etliche Wildsäue wohnen. Der Weg führt an dem weitläufigen Tiergehege vorbei und von der Aussichtplattformen aus kann man den einen oder anderen Blick auf die tierischen Bewohner werfen.

Der Wildpark Brudergrund ist ein verträumtes, knapp 14 Hektar großes, von Mischwald bestandenes Refugium für wilde Tiere. Das Gute daran: Der Eintritt kostet keinen Cent. Im Wildpark gibt es zwei Seen, auf denen Enten und Schwäne ihre Runden drehen. Idylle in Fülle, denn auch der Roßbach plätschert durchs Tal, Vögel zwitschern – kein Lärm stört die Ruhe. Der Lehrpfad, der als Spazierweg entlang des Wildgeheges führt, vermittelt Wissenswertes über den Lebensraum Wald. Verschiedene Schautafeln informieren über den Forst, das Wild und die Jagd.  Geschichtsträchtigen Boden hat man unter den Füßen, wenn man die „Not Gottes“ unterhalb der Seen betritt. Hier stand einst, so um 1200 n. Chr. eine Kapelle, die 1382 erstmals erwähnt wurde und von der heute noch die freigelegten Grundmauern zu sehen sind.

Weiter führt der Weg durch den idyllischen Weiler Roßbach, wo der weltberühmte Westernreiter George Marschalani und Julia Kaiser die Freestyle Ranch führen. Hier werden die Pferde der Cowboys, die schnellen und wendigen Quarterhorses gezüchtet und ausgebildet. Im Saddle-Shop gibt’s wunderschöne Sättel und anderes Zubehör für Pferd und Reiter. Mit etwas Glück kann man den mehrfachen Europa- und Deutschen Meister beim Training mit seinen Pferden sehen. Auf der Freestyle-Ranch kann man mit dem eigenen, aber auch ohne Pferd Reiterurlaub machen und etwas Wildwest-Luft schnuppern.

Dann führte der Weg durch die offene Landschaft und weiter 100 Höhenmeter hinauf auf die Mossauer Höhe, von wo sich uns ein herrlicher Rundblick über die Umgebung bietet. Hier biegen wir nach rechts ab und wandern auf dem Galgenberg durch den Wald bis zur Sophienhöhe. Nach anderthalb Kilometern und einem harmlosen Abstieg erreichen wir wieder die Altstadt von Erbach. Dieser Weg kann auch in der entgegengesetzten Richtung gegangen werden.

 

Strecke: 9,8 km, Dauer 2,5 Stunden

Wegkennzeichen: S 5

Parken: Parkplatz am Lustgarten, Neue Lustgartenstraße, 64711 Erbach. Vom Bahnhof Erbach bis zum Brudergrundweg sind es nur 5 Gehminuten.


Odenwald – Mossautal

Jochen Katzmaier: Wandern und mit allen Sinnen genießen im Land der Nibelungen

Drachenweg Triumphalis Quelle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir sind im Land der Nibelungen mit tiefen Wäldern, durch die im Mossautal vier Drachenwege führen. Der Rundwanderweg »Triumphalis« schlägt einen großen Bogen um den Hüttenthaler Ortsteil Güttersbach. Die mit dem Qualitätssiegel des Odenwaldklubs „Wanderbarer Odenwald“ ausgezeichnete Wanderung führt überwiegend durch Wald und am Waldrand entlang. Die höchsten Erhebungen sind der Vogelherd und der Spessartkopf. Quellen, Bachläufe und das für den Odenwald einzigartige Hochmoor »Rotes Wasser« liegen am Wegesrand. Highlight: auf den Höhen zwischen Gras-Ellenbach und Güttersbach: der Siegfriedbrunnen.

Vom Startpunkt der Tour (Wegzeichen MD1) an der Mossautalhalle in Hüttenthal geht man zunächst ein kurzes Stück an der Güttersbacher Straße entlang und biegt dann links in ein weites Seitental ein. Der Weg führt nun über den Vogel-Lehrpfad bergauf. An der Schutzhütte taucht man in den Wald ein und erreicht die erste Erhebung, den Vogelherd (406 Meter). Früher wurden hier – nomen est omen – Fangvorrichtung für Vögel aller Art aufgestellt, die durch Futter, Lockvögel oder -Pfeifen angelockt und meist mit Netzen gefangen wurden. Auf den nächsten 3,5 km umrunden Wanderer auf etwa 400 Höhenmetern den Ort Güttersbach im Süden und erreichen das Olfener Bild, einen der altertümlichsten Bildstöcke des Odenwaldes.

Hier verlief einst ein Teilstück des Wallfahrtsweges nach Walldürn. Dann geht es weiter durch den Wald, vorbei an grob behauenen Findlingssteinen, die die Erbacher Grafen im Jahr 1544 zur Grenzmarkierung aufstellen ließen, bevor man das Naturschutzgebiet Rotes Wasser, das einzige Moor im Odenwald, erreichen. Seinen Name verdankt das Hochmoor einer Braunalge, die den Eisengehalt des Wassers bindet und sich als rostroter Belag absetzt. Seltene Pflanzen wie Sonnentau und Wollgras gedeihen hier.

Der nächste Anstieg ist gewiss: denn der 548 Meter hohe Spessartkopf, die höchste Erhebung auf unserer Wanderung, will erklommen werden. Etwas atemlos erreicht man dann den idyllischen Siegfriedbrunnen, eine in Sandstein gefasste Quelle mitten im Wald. Es soll der einzig „wahre“ Siegfried-Brunnen sein, an dem der dunkle Hagen den blonden Recken Siegfried getötet haben soll. Was ist Dichtung, was ist Wahrheit? Knappe drei Kilometer weiter erwartet die Wanderer der nächste Quell: der Weißfrauenbrunnen mit einem naturbelassenen Quellbereich, einen guten halben Kilometer weiter dann den Dachsbrunnen. Dahinter öffnet sich eine Wiesenlandschaft und man wandert durchs idyllische Mösselbachtal zum Ausgangspunkt zurück.

Tourendaten

Schwierigkeit: mittel

Strecke: 15,6 km

Dauer: 4 Stunden

Fotos: Odenwald Tourismus GmbH


Fernblickweg im Brombachtal

Thomas Löw: Tolle Aussichten zwischen Granit und Buntsandstein

Kirche-Brombachtal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die aussichtsreiche Rundtour mit herrlichen Ausblicken führt über Feld, Flur, Wald und Wiesen rund um Kirchbrombach und Böllstein im Brombachtal. Kulturhistorische Highlights am Wegesrand: die Kirche in Kirchrombach und die Hembacher Flachsdörre. Die Tour, bei der man abwechslungsreiche Landschaften an der Grenze zwischen den beiden Odenwälder Naturräumen entdecken kann, ist mit dem Qualitätssiegel „Wanderbarer Odenwald“ ausgezeichnet.

Vom Parkplatz des Schwimmbades führt der Weg in nördliche Richtung zur Ortsmitte. Hier lohnt sich ein kleiner Abstecher zur Kirche, die Mitte des 15. Jahrhunderts im Bereich einer früheren Wehranlage errichtet wurde. Sie gehörte bis zur Reformation zum Chorherrenstift St. Alban in Mainz. Prunkstück der Ausstattung: der nach 1518 entstandene Flügelaltar mit den Figuren des hl. St. Alban und zweier Heiliger. Wer genau hinschaut, entdeckt hier auch Überreste einer ehemaligen Burg aus dem 13. Jahrhundert. Dann macht diese Wanderstrecke ihrem Namen alle Ehre: immer wieder schweift der Blick in die Ferne über offene grüne Landschaften.

Nun gehen wir ins Balsbachtal hinab, überqueren den namensgebenden Bach und erklimmen dann den bewaldeten Kirchberg. Hier ist mit achthundert Metern das längste Waldstück auf dieser Wanderung. Bei Verlassen des Waldes biegt der Weg links ab und führt auf eine alte römische Straße, die „Hohe Straße“, hinauf. Oben angekommen, an der Hütte, sollten Sie sich Zeit und Muße für den herrlichen Panoramablick über den vorderen Odenwald nehmen.

Wir überqueren die K88 und kommen in das Höhendorf Böllstein. Sehenswert: ein gut erhaltenes Fachwerkhaus von 1800. Bergab über den Wallbrunn und wieder hinauf zur Ahlewiese führt der Weg, während sich zur Rechten das Wünschbachtal in einer Mulde versteckt. Weiter geht´s über Felder und Wiesen und um das Dörfchen Hembach herum zum nächsten Kulturdenkmal, der Hembacher Flachsdörre. Das ist ein Ofen, der benutzt wurde, um Flachs auch bei kühler und feuchter Witterung zu trocknen. Die Hembacher Flachsdörre gehört zum benachbarten Hof Adam,  wurde bis um 1900 benutzt und in den Jahren 1993/94 freigelegt, restauriert und ist die einzige noch erhaltene Anlage im Odenwaldkreis.

Fernblickweg-BrombachtalDann folgt man einen knappen Kilometer dem Verlauf des Hembachs und biegt bei Sicht auf Langenbrombach links ab Richtung des 18-Loch-Golfplatzes inmitten eines Landschaftsschutzgebietes mit mehreren Teichen. Vorbei am „Green“ kommt man nach Kirchbrombach zurück.

In knapp fünf Minuten ist man mit dem Auto im Odenwald-Gasthaus „Zum Löwen“ in Brombachtal-Langenbrombach. Lamm ist das ganze Jahr über fester Bestandteil der Löwenküche. In unserer Gaststube sitzt man am behaglichen Kachelofen, sommers im lauschigen Biergarten und lässt sich unsere Kreativküche schmecken, zum Beispiel zarten Lammrücken, saisonal mit Grüner Soße und handgemachten Schupfnudeln. Hier gibt es sie auch noch, die herzhafte Rinderroulade. Die servieren wir mit köstlicher Estragonsenf-Sauce. Dazu ein kühles Bier aus der Heimat oder Apfelwein von den Streuobstwiesen rundum – so schmeckt der Odenwald.

Bester Startpunkt: Parkplatz am Schwimmbad, Sachsenhäuser Straße 47, 64753 Brombachtal-Kirchbrombach

Wegkennzeichen: B 7

Fotos: Odenwald Tourismus GmbH


Rundweg durch den Fürstengrund

Empfohlen von Rainer und Sigrid Schäfer, Odenwald-Gasthaus Zum Hirsch, Bad König-Fürstengrund

Herrliche Aussichten auf dem Rundweg durch den Fürstengrund

Der abwechslungsreiche 11 km lange Rundwanderweg führt vom Heilbad Bad König rund um den Fürstengrund und zurück in die Kurstadt. Zwischendurch kann man im Gasthaus Zum Hirsch einkehren, sommers im herrlichen Gastgarten, und die gute Odenwälder Küche mit vielen selbst angebauten Zutaten der Familie Schäfer genießen. Zum Abschluss empfiehlt es sich, in der Odenwald-Therme abzutauchen und zu entspannen.

Man folgt der Wanderwegmarkierung S1 von der Odenwaldtherme in nördlicher Richtung. Bis zum Heckenhof ist über Wiesen und Felder eine leichte Steigung von etwa 80 Metern zu überwinden. Vom Heckenhof aus geht es weiter geradeaus und nach etwa 400 Metern biegt man im Wald rechts ab. Wir bleiben noch ein Stück auf gleicher Höhe und halten uns 150 m nachdem der Weg wieder aus dem Kohlwald heraus kommt rechts. Danach gehen wir gen Süden am Wald entlang und genießen von der Schutzhütte aus eine beeindruckende Aussicht über Fürstengrund. An der Hütte führt der Wanderweg links in den Wald. Wir folgen dem Waldweg weiter bis zum „Toten Mann“ und biegen rechts in die „Wörther Straße“ ein. Von nun an geht’s bergab. Auf diesem Höhenweg genießen wir Ausblicke auf die gegenüberliegende Seite des Kimbachtals, bis wir schließlich wieder in Bad König ankommen.

In Bad König sollte man einen Blick auf das 1559 errichtete Schloss und den bereits 820 erwähnten Wehrkirchhof werfen. Als die Grafen zu Erbach-Schönberg die Hauptresidenz nach König verlegten, entstand neben dem Schloss 1793 ein Neubau. Mit Einführung der Reichsvermögenssteuer 1919 schenkte das Fürstenhaus das Alte Schloss der Stadt, in deren Besitz es heute noch ist.

Aber auch versteckte Kleinode wie das Heimatmuseum im Alten Schloss mit seiner Kondomautomaten-Sammlung, das Georg-Vetter-Museum, das an den Heimatmaler erinnert oder der Gartensaal im oberen Kurpark, in dem sich die später Königin Wilhelmina von Holland verlobte und der Untere Kurpark mit seinen zahlreichen Kunstwerken sind einen Besuch wert und können entdeckt werden.

Wegmarkierung: S1

Schwierigkeit: mittel, festes Schuhwerk wird empfohlen

Foto: Odenwald-Tourismus GmbH


Tour de Burg

Empfohlen von Armin Treusch, Odenwald-Gasthaus Johanns-Stube, Reichelsheim

Offene Landschaften, großartige Aussichten und zahlreiche Kulturdenkmale – die knapp 25 Kilometer lange Nibelungen-Tour rund um Reichelsheim und Lindenfels im Odenwald ist eine eindrucksvolle Wanderung, die eine gute Kondition voraussetzt. Aber am Wegesrand und am Ende der Strecke warten wie fast überall im Odenwald gute Gasthäuser, in diesem Fall Treusch´s Johanns-Stube am Rathausplatz in Reichelsheim, mit original Odenwälder Heimatküche auf müde Wandersleute. 

Die Nibelungentour ist mit der Wegmarkierung R 6 gekennzeichnet. Vom Parkplatz „Am Rathaus“  muss man zunächst die B 38 überqueren. Über den Krautweg und am Teufelstein geht es zum Städtchen hinaus, um den Klöß- und Schmelzbuckel herum zur Irrbachquelle, die im Wald zwischen den Ortsteilen Unter-Ostern und Gumpen liegt. Die Quelle ist eingefasst und führte selbst in diesem trockenen Sommer noch Wasser. Eine Skulptur aus Alabaster, die „Hüterin der Quelle“, ziert sie.

Nach diesem ersten Stopover geht´s auf 386 Höhenmeter hinauf. Tritt man aus dem Wald bietet sich ein erster imposanter Panoramablick. Dann gehen wir wieder in den Wald und treffen bald auf den Hauptwanderweg, markiert mit einer weißen Raute. Dem nach rechts folgen. Von hier sind es nur noch zwei Kilometer bis Lindenfels! Auf dem Weg dorthin können wir wieder beeindruckende Rundblicke genießen.

In Lindenfels lohnt sich die Besichtigung der Burg und des Drachenmuseums. Die stolze Ruine der Burg Lindenfels liegt auf einem Bergsporn nahe der Altstadt. Noch heute weht durch das efeubedeckte Gemäuer der Hauch der Geschichte. Erklimmt man die mächtigen Burgmauer – ist erlaubt! – liegt dem Betrachter das Weschnitztal zu Füßen, der Blick schweift zum waldreichen Höhenzug der Tromm bis zur Bergstraße. Im Drachenmuseum (In der Stadt  2) ist man dem Mythos Drachen und dessen Entstehung in aller Welt, in der Literatur und der Wappenkunde auf der Spur. Für kleine Gäste gibt es eine abenteuerliche Drachenhöhle.

Richtung Norden führt der Wanderweg nun zur Bismarckwarte auf der Litzelröder Höhe (452 Meter). Vom 12 Meter hohen Aussichtsturm hat man einen tollen Ausblick auf die Täler rund um Lindenfels. Wir wandern nun vorbei an Winterkasten und Laudenau bis zum ehemaligen Gasthaus „Zur Freiheit“. Vorbei an den sagenhaften Wildweibchen-Steinen und dem Fallenden Bach, dem einzigen Wasserfall im Odenwald,  geht es hinab zur Burgruine Rodenstein. Um die romantisch im Wald gelegene Burgruine ranken sich viele Sagen wie die vom Rodensteiner Ritter, der mit seinem Kriegsheer durch die Lüfte reitet und von neuen Kriegen kündet. Vom Parkplatz Rodenstein am Restaurant Hofgut Rodenstein sind es noch drei Kilometer durch den Wald, dann über Streuobstwiesen und freies Feld zurück nach Reichelsheim. Hier sollte man das Regionalmuseum im ehemaligen Rathaus von 1554 besuchen. Es wurde mit dem hessischen Denkmalschutz-Preis ausgezeichnet. Im Regionalmuseum wird traditionelles Handwerk – vom „Gäulchesmacher“ bis zur Bergbauabteilung – vorgestellt.

Und dann endlich ist der Einkehrschwung in Treusch´s Johanns-Stube am Marktplatz fällig. Hier wird nach guter handwerklicher Tradition – von Himmel un´ Erd´ bis Kartoffelbratwurst, von Handkäs´ bis Sonntagsbraten – und gern mit kreativem Pfiff wie bei Saltimbocca vom Wildschwein oder Odenwälder Sushi – gekocht. Senior-Chef Armin Treusch ist ein Entrepreneur der hessischen Apfelwein-Szene. So werden zu den kreativen Gerichten erlesenen Jahrgangsapfelweine – auch glasweise – oder Biere von Odenwälder Brauereien und Bergsträßer Winzern serviert. Die sortenreinen Apfelweine – handgelesen, erntefrisch, selbstgekeltert und herbstvergoren – zeigen mit ihrem jeweils eigenen Charakter die geschmackliche Vielfalt der Odenwälder Streuobstwiesen.

Wanderstrecke: 25 Kilometer, anspruchsvoll, 6 Stunden


Panoramaweg Erbach-Michelstadt – Grafenschloss, Fachwerk und Panorama –

Empfohlen von Erika Bär, Historisches Odenwald-Gasthaus Zum Grünen Baum, Michelstadt

Schwierigkeit            mittel
Strecke:                      16,5 km
Aufstieg:                    350 m
Abstieg:                      351 m
Dauer:                        4:52 h

Start der Tour
Großparkplatz an der Erwin-Hasenzahl-Halle, Wiesenweg, 64720 Michelstadt

Anfahrt
B 45 (Michelstädter Straße) bis Michelstadt, Kreuzung B45/Hammerweg (am Autohaus Thierolf). Hier einbiegen in den Hammerweg, dann die 2. Straße links (Wiesenweg). Der Großparkplatz befindet sich auf der linken Seite.

Parken
Großparkplatz an der Erwin-Hasenzahl-Halle (auch Bienenmarktplatz genannt), Wiesenweg, 64720

Kurzbeschreibung
Abwechslungsreiche Rundwanderung mit herrlichen Panoramablicken über Erbach und Michelstadt. Ausgiebige Eindrücke der historischen Fachwerkstädtchen. Wenige Steigungen.

Auf dem Panoramaweg Erbach-Michelstadt wandern Sie auf höher gelegenen Waldrandwegen mit Panoramablicken über die in der Talmulde gelegenen Städte. Kurzzeitig führt der Weg auch durch schattige Waldstücke. Beide Städtchen zeigen sich Ihnen von ihrer romantischen Seite: sowohl die Michelstädter als auch die Erbacher Altstadt werden durchquert. Charmante Fachwerkhäuser säumen Ihren Weg. Das berühmte gotische Rathaus Michelstadts liegt ebenso auf Ihrer Strecke wie das neo-barocke Schloss der ehemaligen Residenzstadt Erbach.

In der Natur laben Sie sich am Silberbrünnchen, besuchen die Stockheimer Eiche und die Georgsbuche und ruhen sich im Hermannstempel oder im Tempel auf der Sophienhöhe aus, während Sie den schönen Rundblick genießen.

Sehenswertes :

Michelstadt:
Das Michelstädter Rathaus aus dem Jahr 1484 zählt zu den bedeutendsten Fachwerkbauten Deutschlands. Auf mächtigen Ständern der Erdgeschosshalle ruht der Oberbau mit seinen drei Türmchen. In der offenen Rathaushalle tagte das Centgericht, im Obergeschoss das ehrbare Gericht –später auch Rat der Stadt genannt.

Die Michelstädter Burg kam 815 durch Schenkung in den Besitz von Einhard. Nach der Zerstörung von Burg und Stadt im Jahre 1304 durch den Pfalzgrafen Rudolf von Bayern folgte der Wiederaufbau. Ab 1400 wurde Michelstadt von einer Stadtmauer umgeben.

Die 1791 erbaute Synagoge diente der jüdischen Gemeinde in Michelstadt, die 1847 ihre größte Stärke erreichte. Sie ist ein bedeutendes Dokument für die jüdische Geschichte einer Kleinstadt und zeigt die für Synagogen charakteristische Bauweise. Heute beherbergt die Synagoge das Landesrabbiner Dr. I.E.Lichtigfeld-Museum.

Der Diebsturm ist der größte erhaltene Turm an der Michelstädter Stadtmauer. Er steht unmittelbar neben dem Kellereihof. Wie der Name schon andeutet, diente der Turm lange Zeit als Gefängnis.

Das verwunschene Silberbrünnchen mit der Miniatur-Wassermühle am Quelltopf lädt zum Erfrischen ein.

Erbach:
Im kleinen klassizistischen Tempel auf der Sophien-Höhe erlebt der Wanderer Erbach von oben. Er wurde zu Ehren der Gräfin Anna Sophie, Frau des Grafen Karl zu Erbach- Erbach erbaut und 1844 eingeweiht.

Der nach barockem Vorbild wieder hergestellte Lustgarten vor der Orangerie lädt zum Verweilen, die Erbacher Cafés und Restaurants laden zur Einkehr ein.

Das Residenzschloss am Marktplatz – ein barocker Bau mit Bergfried aus der Stauferzeit beherbergt die berühmten Sammlungen des Grafen Franz I. zu Erbach-Erbach (1754 -1823). Der Besucher fühlt sich 200 Jahre zurückversetzt, da die Räumlichkeiten noch nahezu unverändert erhalten geblieben sind. Antike Kunstwerke, mittelalterliche Waffen und Rüstungen, bedeutende Geweihsammlungen und verschiedene Salons sind zu sehen und werden im Rahmen einer Führung erklärt.

Die barocke Stadtkirche ist der bedeutendste evangelische Kirchenbau Südhessens. Sie wurde 1750 eingeweiht. Von außen ein Putzbau mit schönem Haustein-Portal, innen ein schlichter protestantischer Predigtsaal mit doppelgeschossiger Herrschaftsloge und Emporen-Reihen. Sehenswert ist auch das Orgelgehäuse aus dem Jahr 1760/70, in dem seit mehr als 100 Jahren die Sauer-Orgel steckt.

Erbach ist weltberühmt für das elfenbeinverarbeitende Handwerk. Im  Deutschen Elfenbeinmuseum sehen Sie Elfenbeinkunstwerke aus verschiedenen Epochen und Ländern, erfahren etwas zur Geschichte dieses Handwerks und lassen sich von jungen Elfenbeinschnitzern die verschiedenen Materialien, Werkzeuge und Bearbeitungstechniken vorführen.

In der Erdbach-Versickerung nahe des Erbacher Sportparks versickert der Erdbach vollständig in Höhlenlöchern aus Muschelkalk. Wie Messungen mit Farbzusätzen ergeben haben, kommt das Wasser nach ca. 45 Minuten und einer Versickerungsstrecke von etwa 100 Meter in einem Gehölz nahe der Stockheimer Mühle wieder zutage.

Der Hermannstempel steht seit über 50 Jahren auf der Halde einer längst aufgegebenen Eisenerzgrube.Von hier hat man eine schöne Aussicht auf Michelstadt.

Ende des letzten Jahrhunderts wurde die Stockheimer Eiche von einem Blitzschlag getroffen. Heute erinnert nur noch ein Baumstumpf an die einst so stolze Eiche.

Wegbeschreibung
Unsere Wanderung beginnt auf dem Großparkplatz am Bienenmarktgelände. Am Toilettenhäuschen/Fußgängerüberweg (Parkplatzeinfahrt) am Wiesenweg befinden sich die ersten Markierungen. Wir folgen der Markierung EM1 am Wiesenweg und überqueren die B45. Der Hammerweg führt uns über die Mümling. Ab dem TÜV-Gelände sind ca. 100 Höhenmeter zu überwinden. Auf der Höhe angekommen, weisen uns bei schönem Wetter die Sportflugzeuge die Richtung. Vom Flugplatz Waldhorn führt der Weg in den Wald, wo wir uns am Silberbrünnchen laben. Wieder aus dem Wald hinaus, genießen wir von der Sophienhöhe aus herrliche Panoramablicke über Erbach.

Von der Sophienhöhe geht es weiter Richtung Wildpark Brudergrund oberhalb der Stadt. Bevor der Weg abfällt, halten wir uns links und gehen talwärts geradewegs auf die historische Innenstadt zu. Hinter dem Städtel folgen wir dem 3-Länder-Radweg längs der Mümling bis zum Alexanderbad, wo wir rechts abbiegen und uns der Erdbachversickerung hinter dem Deutschen Elfenbeinmuseum entgegen bewegen. Ein Stück des Erdbachs entlang geht es weiter durch Dorf Erbach. Oberhalb von Dorf Erbach überqueren wir die B47 und bleiben auf dem Weg am Waldesrand. Links von uns schweifen unsere Blicke immer wieder über Michelstadt.

Ab der Stockheimer Eiche führt unsere Wanderung noch ein kurzes Stück durch den Wald, bis wir schließlich ab dem Friedhof geradewegs wieder in Michelstadts Altstadt hinunter wandern. Nach Besichtigung des Kellereihofs und des gotischen Rathauses biegen wir rechts in die Große Gasse ein, biegen noch einmal links ab und erreichen durch die „Bienenmarkts-Passage“ wieder unser Auto.

Dieser Weg kann auch in der entgegengesetzten Richtung erwandert werden.

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